EMDR

Das Kürzel EMDR steht für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“, auf Deutsch Desensibilisierung und Neubearbeitung mit Augenbewegungen, und ist ursprünglich eine Methode der Traumatherapie, wird aber bei sehr vielen Indikationen (s.u.) mit großem Erfolg eingesetzt.

EMDR arbeitet mit bilateraler Stimulation, also Stimulation beider Gehirnhälften, entweder über Augenbewegungen oder durch leichtes rhythmisches Klopfen auf Hände oder Beine. Dabei werden beide Hirnhälften in Bezug auf ein als traumatisch erlebtes Ereignis, oder einen belastenden inneren Zustand, aktiviert und im Laufe des EMDR- Prozesses neu vernetzt. Es kommt also zu einer Neubearbeitung blockierter, unvollständig integrierter oder „eingefrorener“Erinnerungen mit dem Effekt spürbarer und sichtbarer Entlastung auf der Körper- und Empfindungsebene, wobei meist sehr rasch neue Bewertungs- und Handlungsoptionen frei werden. Der achtstufige EMDR- Prozess wird aktiv und intensiv therapeutisch begleitet und kann sich über mehrere Sitzungen hinziehen, da der innere Belastungszustand in kleinen Schritten aufgearbeitet wird.

In meiner Erfahrung schafft EMDR einen Rahmen, sich belastenden Inhalten direkt zuzuwenden, ohne die eigenen Belastungsgrenzen zu überschreiten. Dem Vertrauen in die Entwicklungs- und Selbstheilungskräfte bietet EMDR einen guten methodischen Rahmen. Eingebettet in unbedingte Wertschätzung und die Sicherheit der therapeutischen Beziehung können die eigenen ressource-vollen Zustände sich endlich verbinden mit den belastenden inneren Zuständen. Diese neue Verbindung, die immer „wie ein Wunder“ von selbst auftaucht, reduziert die erlebte Belastung spürbar und wirkt befreiend. Das direkte Erleben von Veränderung im Belastungsniveau oft schon nach wenigen Minuten erhöht das Vertrauen in sich selbst und das Leben, an die Selbstwirksamkeit im Bezug auf die eigene Entwicklung, auf das Ende einer bisher nicht enden wollenden inneren Not. Ein wesentlicher Faktor scheint die jeweils im Prozess auftauchende Neubewertung einer vergangenen Situation aus heutiger Sicht, aus dem heutigen Selbstgefühl und mit den heutigen Ressourcen, zu sein.
Es ist immer wieder eine große Freude, die Veränderungen im aktuellen Leben der Betroffenen sehen zu dürfen, wenn sie den Mut hatten, sich auf diese Methode einzulassen und damit in Kontakt zu ihrer eigenen Lösungsweisheit zu gelangen.

Einige Anwendungsgebiete seien hier genannt:

*traumatische Erfahrungen und damit einhergehende
*posttraumatische Belastungsstörungen (z. B. Unfall, sexuelle Übergriffe, Tod eines nahestehenden Menschen, Trennung, Arbeitsplatzverlust...)
*Angst- und Panikstörungen
*Schlafstörungen
*Schmerzzustände
*Psychosomatische Beschwerden
*Stressbewältigung
*Burn-out- Prävention
*Selbstwertproblematik
*Leistungsblockaden
* unerwünschte Verhaltensmuster

Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Problem dazu passt, fragen Sie bitte nach.